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Zukunftsaussichten Internet - Teil II
Prognosen über die zunehmende Verbreitung und Bedeutung
Eine Prognose für die zukünftige Entwicklung des Internets zu stellen, ist
vom Prinzip nicht besonders schwer, sollte jedoch dreigeteilt erfolgen. Warum eine dreigeteilte Prognose?
Nun wie so vieles im Leben gibt auch bei einer Prognose für die zukünftige Entwicklung des Internets nicht
nur einen Aspekt und eine Richtung, die beachtet werden sollte. Als erster Punkt könnte ganz allgemein eine
Prognose über die weitere zunehmende Verbreitung und Bedeutung des Internets erfolgen. Als zweiter Punkt
könnten Trends im Web und für Webapplikationen ausgewertet werden. Zu guter Letzt eine Auswertung, wie sich
das Internet gegenüber anderen Medien behauptet oder ob hier möglicherweise so gar eine Verdrängung von
anderen Massenmedien statt findet.
Zunehmende Verbreitung
Über die zunehmende Verbreitung in Europa sowie in der restlichen Welt gibt es kaum Spekulationen, da hier
Schätzungen leicht an Hand der gegenwärtigen Entwicklung hochgerechnet werden können. So benutzten in der
ersten Hälfte des Jahres 2008 weltweit bereits rund 1,2 Milliarden Menschen das Internet zur Kommunikation
und ständig nimmt die Zahl der Internetnutzer zu. Gegenwärtige Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahre
2010 etwa 1,5 Milliarden Menschen online erreichbar sind, wobei der stärkste Zuwachs pro Jahr mit rund 9,8
Prozent für die bisher weniger technisierten Länder erwartet wird. Für Europa wird hingegen nur noch mit
einem Zuwachs von 6,6 Prozent pro Jahr gerechnet. Weltweit soll sich daraus ein voraussichtlicher Zuwachs
von 7,7 Prozent Internetnutzern bis zum Jahre 2010 ergeben.
Unabhängig davon, wie diese Studie sich in den Zahlenwerten bis zum Jahre 2010 noch verschieben wird, ein
Ende des Zuwachses oder eine drastische Verlangsamung ist noch nicht in Sicht. So kann ein Webmaster mit
Gewissheit davon ausgehen, die Bedeutung und der Stellenwert des Internets, vor allen gegenüber anderen
Medien und Kommunikationsmitteln, wird sich kaum in absehbarer Zeit verringern.
Browser, Webanwendungen und Applikationen
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Erstellung von Prognosen das Internet betreffend ist die Frage, wie
könnte die zukünftige Benutzung des Internets aussehen? Nun zum größten Teil ist hier eine Prognose vom
weiteren technischen Fortschritt abhängig. An technischen Lösungen, an denen heute noch nicht in den Entwicklungsabteilungen
gearbeitet wird, ist auch morgen noch nicht zu denken. Oder einfacher ausgedrückt, die gute alte Röhre hat
für den TFT Flachbildschirm den Platz geräumt, doch an eine Darstellung als Hologramm ist auch in 3 bis
5 Jahren noch nicht als allgemeiner Standard zu denken. Experimente mit 3D fähigen Bildschirmen laufen seit
Jahrzehnten, konnten sich bis zum Jahre 2008 jedoch auch noch nicht beim Fernsehübertragungen durchsetzen.
Somit gesehen kann ein Webmaster heute noch beruhigt seine Seiten zweidimensional gestalten, ohne mit der
Befürchtung leben zu müssen, dass diese in weniger als zwei Jahren überholt sein könnten.
Zunehmend geistern dafür Begriffe durchs Internet, die den einen oder anderen Webmaster verunsichern und
in ihm die Frage aufwerfen, ob seine neu gefertigten Seiten wirklich noch auf dem neusten Stand sind. Von
Web 2.0 ist hier die Rede, von Content Management Systemen, kurz CMS oder von dynamischen Webseiten. Doch
auch hierbei ist viel Schall und Rauch, da nach wie vor alle Webbrowser vorrangig zur Darstellung von HTML
und XHTML Seiten programmiert sind, egal ob diese als statische Seiten erstellt wurden oder als dynamische
Webseiten erst vom Webserver geparst und ausgegeben werden. Wer keine dynamischen Webseiten unbedingt für
spezielle Aufgaben benötigt, ist aus diesem Grund immer noch gut beraten, wenn er Webseiten als ganz normale
HTML-Seiten erstellt. Seine auf ganz normalen HTML-Seiten veröffentlichten Abhandlungen über die Aufzucht
von Jungvögeln oder über die Restaurierung eines Oldtimers, dürften in 5 Jahren noch genau so viele Besucher
anlocken, wie kurz nach der Erstellung. Sollte dieser Webmaster hingegen auf seinen Seiten auch Informationen
darüber anbieten, wo die nächstgelegenen Aufzuchtstationen für Jungvögel sich befinden, dann sollte er der
zukünftigen Entwicklung des mobilen Webs Rechnung tragen und seine Webseiten dementsprechend gestalten,
da hier zukünftig viele Seitenaufrufe von mobilen Endgeräten erfolgen könnten.
Was unterscheidet nun eigentlich das Web 2.0 vom althergebrachten Web 1.0? Um den Leser mit diesen Begriffen
nicht zu verwirren, die Bezeichnungen Web 2.0 oder Web 1.0 beziehen sich auf das Internet in seiner vollen
Bandbreite, jedoch nicht auf einzelne Funktionen oder Anwendungen. Der Begriff Web 2.0 soll sich sinngemäß
mit einer zweiten Generation vom Internet identifizieren.
Doch nun zu den eigentlichen Unterschieden. Der Anteil von dynamischen Webseiten ist mehr geworden, doch
dies ist, wie im letztem Abschnitt erwähnt, noch kein zwingender Grund für ein Umdenken, es sei denn ein
Webmaster stellt auf seinen Webseiten viele Informationen zur Verfügung, die auch für Nutzer unterwegs mit
einem mobilen Endgerät leicht abrufbar sein sollten.
Etwas mehr spielt die Interaktion eine wachsende Rolle. Doch wer von den Lesern einmal etwas genauer hinschaut,
der wird erkennen, dass zum Beispiel ein Forum immer noch Forum ist und seinen Zweck erfüllt. Nur das gute
alte Gästebuch wird nicht mehr zentral eingebunden, damit ein Besucher seinen Senf loswerden kann. Das Gästebuch
nennt sich nun Kommentarfunktion und wird unter allen Beiträgen eingebunden, damit noch mehr Besucher ihren
Senf zielgerichteter zum jeweiligen Thema los werden können. Da zuviel unqualifizierter Senf zuweilen unerwünscht
ist, ziehen viele große Magazine es bereits wieder vor, auf diese Möglichkeiten des Web 2.0 zu verzichten.
Eine Zunahme ist hingegen bei Funktionen wie Streaming Media Angeboten, Ajax-Anwendungen, Schnittstellen
von Anbietern oder bei Plattformen und Portalen wie Tauschbörsen, Netzzeitungen oder Blogs zu verzeichnen.
So besehen ist schon ein gewisser Wandel zwischen Web 1.0 und Web 2.0 feststellbar, doch betrifft dies mehr
das Internet allgemein, als den einzelnen Webauftritt. Weiterhin gibt es heute bereits viele Anwendungen,
auf denen ein Internutzer online zugreifen kann und sei es nur um seine eigenen Webauftritte auf diese Weise
zu gestalten.
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